Cloud Computing, Big Data, KI: Wo bleibt der Mensch?

Aufgrund der Digitalisierung, des wachsenden Konkurrenzdrucks, steigender Regulatorik-, Kunden- und Qualitätsanforderungen sowie erhöhter Transparenz sind Unternehmen zukünftig einem immer stärker werdenden permanenten Wandel ausgesetzt. Diesen Wandel zu erkennen, den Wandlungsbedarf zu generieren und entsprechende Impulse zu setzen, liegt in der Verantwortung des Top-Managements. Die Bereitschaft, diesen Wandel mitzugehen, ist eine Anforderung an das Management und die Belegschaft.

Eine Organisation zukunftsfähig zu machen und alte Strukturen neu aufstellen ist keine einfache Aufgabe. Schließlich müssen dafür Gewohnheiten und starres Denken in der gesamten Belegschaft hierarchieübergreifend überwunden werden. Umso größer die Widerstände in der Kernorganisation sind, desto größer sollte der Einfluss und der „geschützte Raum“ der zentralen Transformationseinheit sein, damit diese als „Speedboat“ neue Strategien, Verbesserungen und Innovationen erproben und über ein entsprechendes Projektportfolio bzw. die richtigen Projekte die Kernorganisation, den „Tanker“, weiterentwickeln kann. Der Strategie- und Führungsexperte Kotter spricht analog von der „Kraft der zwei Systeme“ bzw. dem „dualen Betriebssystem“: dem stabilen System der Kernorganisation („Run the Business“) sowie dem agilen System der Transformationseinheit („Transform the Business“ = „Change the Business“ + „Innovate the Business“).

Next Level: Digitale Zukunftsprojekte erfolgreich umsetzen

Innovationsfähigkeit wird in einer digitalisierten Welt zum Schlüsselfaktor für Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen, insbesondere Dienstleister wie zum Beispiel Versicherungen, können mit den neuen Technologien das nächste Level erreichen. Die Basisinnovationen, wie zum Beispiel KI und Cloud Computing, bieten zahlreiche Synergien und Chancen, innovative Produkte, Prozesse und Services zu entwickeln. Silodenken und Insellösungen sind zwei der größten Hindernisse bei der digitalen Transformation. Entsprechend sollten Projekte ganzheitlich gedacht und durch den richtigen Einsatz von Fragen und Bausteinen sowie der schnellen und zuverlässigen Ableitung von Lösungen erfolgreich gestaltet werden.

In digitalen Zukunftsprojekten lohnt es sich, von Anfang an eine intelligente Balance zwischen den drei Zielperspektiven Machbarkeit, Erwünschtheit und Nachhaltigkeit zu erarbeiten und nach bestmöglichen Lösungen zu suchen. Insbesondere das Top-Management ist hier gefragt, ausbalancierte Entscheidungen zu treffen und so erfolgreiche Innovation in der Organisation machbar, erwünscht und nachhaltig lebensfähig zu implementieren.

Die IT-Transformation ist die Basis für eine digitale Transformation. Deshalb sollte die IT-Strategie eng mit der Unternehmens- bzw. Geschäftsstrategie und der Digitalstrategie verzahnt und regelmäßig aktualisiert werden. Die IT sollte Business Enabler sein und die IT-Architektur so einfach wie möglich und offen für neue Entwicklungen bzw. agil gestalten. Die Schlüsseltechnologie Cloud Computing wird in Form einer Multi-Cloud zum Vorreiter einer offenen IT-Welt und Future IT, und Beschleuniger von Innovation in allen Unternehmensbereichen. Starre, monolithische Systeme werden durch agile zukunftsfähige und Infrastruktur-unabhängige Lösungen ersetzt. Cloud und KI als zwei Haupttreiber des technologischen Wandels wachsen immer mehr zusammen. Managed-Cloud-Plattformen bieten Unternehmen unbegrenzte IT-Ressourcen für ihre KI-Systeme. Entwickler können so schnell auf Services zugreifen und von selbstlernenden Systemen profitieren. Vor allem Machine Learning benötigt viele Ressourcen, weil die Lernmodelle nicht nur einen großen Datenstamm haben, sondern den Stamm auch kontinuierlich erhöhen.

Kognitive Unternehmen mit intelligenten Workflows

In der Transformation hin zu kognitiven Unternehmen mit KI-gesteuerten intelligenten Workflows sind Daten das neue Öl und APIs (Application Programming Interfaces) das neue Gold. Denn sie ermöglichen fortlaufende Innovationsprojekte, ohne Probleme mit den Kernsystemen zu verursachen, indem sie die Verbindung überbrücken und gleichzeitig die Autonomie zwischen den „Plattformen“ oder „Systemen“ aufrechterhalten. Auf diese Weise ist es möglich, dass Innovationen völlig unabhängig voneinander und selbst verwaltbar „on top“ neben den Kernsystemen laufen. Diese Interkonnektivität ermöglicht die gemeinsame Nutzung von Ressourcen, aber ohne den offensichtlichen Nachteil einer schwer handhabbaren Abhängigkeit. Intuitive API-Verwaltung ist eine exzellente Lösung, welche die Cloud-Integration vereinfacht und gleichzeitig neue Innovationen ermöglicht, sobald sie auftauchen. So kann die richtige Balance zwischen Cloud-Innovation und Business Continuity erreicht werden.

Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es auch mit Cloud-Technologie nicht und es wird sie auch nie geben. Denn der menschliche Faktor als zentrale Fehlerquelle bleibt bestehen und ungesteuert kann eine Cloud-Journey das Sicherheitsniveau sogar negativ verändern. Deshalb ist ein Transformationsbedarf in Bezug auf Mitarbeiter, Prozesse, Funktionen und Tools essentiell. Mit den Tools, welche die Cloud bietet, können Analytics-, KI- und Business-Intelligence-Funktionen und dispositive Daten, welche die Unternehmensführung für Managemententscheidungen, Prognosen, Simulationen sowie die Steuerung und strategische Ausrichtung des Unternehmens benötigt, einfacher genutzt werden. Ebenfalls sind die für die Public Cloud angebotenen Datenbanken kostengünstiger als diejenigen traditioneller Anbieter, sind einfacher verwaltbar und laufen stabiler Wenn ein Data Lake im Sinne einer Single Source of Truth (SSOT) zur Verfügung steht, können Organisationen das ganze Potential der vorhandenen Daten nutzen. In der Realität werden Informationen allerdings oftmals nur in den Systemen gespeichert, in denen sie auch entstehen.

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